PROKTOLOGIE
Die Proktologie beschäftigt sich mit den speziellen Erkrankungen des Afters, des Analkanals und des Enddarms. Das Führen der Bezeichnung „Proktologie“ erfordert eine spezielle Weiterbildung und Prüfung vor der Landesärztekammer.
Hämorrhoiden und Co.
In der proktologischen Sprechstunde kümmern wir uns um die Abklärung typischer Probleme wie z.B. Juckreiz und Hautveränderungen am Po, Schmerz und Blut am After sowie ungewollten Verlusts von Luft und Stuhl (Stuhlinkontinenz). Die Enddarmuntersuchung kann ohne grosse Vorbereitung während der Sprechstunde durchgeführt werden. Auch kleine Eingriffe wie das Veröden von Hämorrhoiden (Sklerosierung) sowie das Aufbringen von Gummiringen auf vergrösserte Hämorrhoiden (Ligatur) und das Entdeckeln von sog. Perianalthrombosen können ohne grossen Aufwand während der Sprechstunde erfolgen. 
Stuhlinkontinenz
Das Symptom der Stuhlinkontinenz, das sich durch unfreiwilligen Wind- und Stuhlabgang äussert, ist für den Betroffenen sehr belastend. Die zugrunde liegenden Ursachen können sehr vielfältig sein, sodass eine sehr differenzierte Abklärung erforderlich ist. 

Schon bei der Austastung des Enddarms lässt sich der Kneifdruck und Entspannungsdruck des Schliessmuskels (durch aktives An- oder Entspannen) durch den Untersucher gut abschätzen. Eine speziellere Methode ist die Analmanometrie, bei der die Verschlussdrucke des Schliessmuskels auch beim Husten oder Pressen mittels eines Stiftsonde gemessen werden können.  

Darüber hinaus kann mittels einer speziellen Röntgendiagnostik getestet werden, ob eine Störung der vollständigen Darmentleerung besteht oder ob eine träge Darmbeweglichkeit Ursache von Symptomen sein kann: dazu werden an 6 Tagen Röntgenmarker, die in einer Kapsel verpackt sind, geschluckt; am siebten Tag wird die Verteilung der Röntgenmarker im Dickdarm mittels eines Röntgenbildes bestimmt (Hinton-Test).

Gerne sprechen wir über die Möglichkeiten der ebenso differenzierten Therapie, die Sie zum Teil nach entsprechender Anleitung in Ihrer häuslichen Umgebung selbständig durchführen können (biofeedback-Therapie). 

Eine Überweisung in übergeordnete Behandlungszentren bleibt besonderen Situationen vorbehalten und ist jederzeit möglich.